Die Akteure von 1989 und die Transformation in Ostmitteleuropa
Workshop: Szenisches Spiel
1989/90 – ein Umbruch vergleichbar nur mit wenigen weltpolitischen Veränderungen seit der Französischen Revolution. Die Revolutionen haben Europa neu erstehen lassen und die ehemaligen sozialistischen Staaten einer grundlegenden Transformation in Gesellschaft und Politik unterworfen. Aber erreichten die Revolutionäre auch ihre Ziele? Wie sehr mussten sie sich der Dynamik der Umbruchsituation anpassen? Und welche Rolle übernahmen sie in der Zeit bis heute?
In eintägigen Workshops an Schulen bundesweit wurden die Wege der europäischen Revolutionen in Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn und Deutschland von 1989 und der anschließenden Transformation am Beispiel einzelner Protagonisten verdeutlicht. Anhand der persönlichen Geschichte der einzelnen Akteure (z.B. Václav Havel, Lech Wałęsa, Rainer Eppelmann, Bärbel Bohley u.a.) wurde nicht nur die Bedeutung der Oppositionellen für die Revolution von 1989 gezeigt, sondern mit der Betrachtung der Biografien wurden auch die Wirkungen beim Aufbau der jungen Demokratien in den einzelnen vier Ländern bis in die Gegenwart anschaulich nachvollzogen. Für den Umbau des politischen und ökonomischen Systems vom Sozialismus in eine Demokratie gab es keine historischen Vorbilder, der „richtige“ Weg musste erst noch gefunden werden.
Nach einer Einführung in die historische Situation ermöglichte ein Rollenspiel den Jugendlichen einerseits ein Hineinversetzen in die Biografien der damaligen Zeit, konfrontierte sie aber gleichzeitig mit den Schwierigkeiten der Politik in der Transformationsphase der ehemaligen sozialistischen Staaten hin zu einer Demokratie mit Marktwirtschaft. Das Rollenspiel wurde mit Hilfe eines Videos festgehalten.
Die „Szenen“ wurden nach Durchführung der Workshops in den Schulen zu einem Film zusammengeschnitten, der dann vergleichbar mit einem Omnibusfilm die Auseinandersetzung mit den Protagonisten und das „Making of“ zeigt. Dieser Film wurde im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Projekts am 03. Dezember 2015 in der Literaturwerkstatt in der Kulturbrauerei Berlin erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. In einer nachfolgenden Diskussionsrunde wurde einerseits über die Bedeutung der 1989er Akteure für die Transformation und andererseits über die Erfahrungen dieser Form der Wissensvermittlung diskutiert (mehr Informationen zur Veranstaltung siehe „Einladung“ unter Downloads).
Bundesweit wurden 10 ganztägige Workshops in Schulen für die Sekundarstufen I und II durchgeführt. Es nahmen das Gymnasium “Am Sandberg” in Wilkau-Haßlau, die Nikolaus-August-Otto-Schule in Diez, die Oberschule in Seesen, das Ratsgymnasium in Stadthagen, die Hermann-Tast-Schule in Husum, das Gymnasium Schloss in Plön, die Realschule Neureut in Karlsruhe, das Theodor-Heuss-Gymnasium in Esslingen, das Leibniz-Gymnasium in Berlin-Kreuzberg und das Mönchsee-Gymnasium in Heilbronn teil.
Download:
Einladung zur Abschlussveranstaltung
Der Workshop wurde durchgeführt von:
Eva Kuypers-Berg (Witten), Theaterpädagogin (BUT), leitet seit 2002 freiberuflich Theaterprojekte mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Zusammenarbeit mit verschiedenen sozialen Trägern, Schulen und Vereinen.
Dr. Martin Kirsch (Berlin / Potsdam), Historiker, Studium der Geschichts- und Rechtswissenschaften in Berlin, Münster, Genève. Magister an der Freien Universität Berlin. Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Dr. Elfie Rembold (Berlin), Historikerin, Studium der Geschichte, Philosophie und Soziologie an der Philipps-Universität Marburg a.L. und der Freien Universität Berlin. Promotion an der Ruhr-Universität Essen.
Ansprechpartner:
Dr. Martin Kirsch
Telefon: +49-30-61657014 oder +49-151-67224431
Mail: kirsch(at)translations-europa.de
Peter Wellach, M.A.
Telefon: +49-30-61657014
Mail: wellach(at)translations-europa.de
Förderer:
Gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de
Gefördert mit Mitteln der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit
www.freiheit.org