Transformationstheater
Workshop: Szenisches Spiel
Im Anschluss an das im Jahr 2015 von der Bundesstiftung Aufarbeitung geförderte Projekt „Revolutionen in Europa“ führte translations im Jahr 2016, wiederum bundesweit 10 Workshops in Schulen für die Sekundarstufen I und II zum Thema Szenen des Wandels der Akteure von 1989 – Transformationstheater durch. In einem zweitägigen Workshop werden die Schüler in das Thema eingeführt, die Grundlagen der Geschichte der ostmitteleuropäischen Transformation und der biographischen Entwicklung der Akteure vermittelt, die am Ende für das Rollenspiel genutzt werden können.
Anhand der persönlichen Geschichte der einzelnen Akteure (z.B. Václav Havel, Lech Wałęsa, Rainer Eppelmann u.a.) wird nicht nur die Bedeutung der Oppositionellen für die Revolution von 1989 gezeigt, sondern mit der Betrachtung der Biographie kann auch den Wirkungen beim Aufbau der jungen Demokratien in den einzelnen drei Ländern anschaulich nachvollzogen werden. Gleichzeitig üben die Schüler damit auch einen „europäischen“ Blick, indem nicht nur ein einzelnes Land betrachtet wird.
Wie können dabei die Schüler in den ganztägigen Workshops für dieses komplexe Thema am besten interessiert werden? Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass sich der Zugang über einzelne Biographien und ein Rollenspiel bewährt hat, da es den Jugendlichen einerseits eine gute Identifikationsmöglichkeit mit den Personen der damaligen Zeit bietet. Gleichzeitig werden sie aber mit den Chancen und Schwierigkeiten der Politik in der Transformationsphase der ehemaligen sozialistischen Staaten zu marktwirtschaftlichen Demokratien konfrontiert.
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen wurde bei der Fortsetzung des Projekts die Vermittlung des historischen Kontextes noch stärker mit dem späteren Rollenspiel von Anfang an verknüpft. Damit erhielt der Workshop einen theaterdramaturgischen Charakter, da bereits im ersten Modul – das der historischen Einführung dient – das spätere Material für das Rollenspiel im Vordergrund stand.
Der Workshop teilt sich in drei Module:
1) historische Einführung und Materialsichtung: Warum und wie wird man Revolutionär? Und welche Rolle übernahmen die Akteure nach 1989?
2) Einführung in die Techniken des szenischen Spiels (Sprech- und Bewegungsübungen einzeln, als Gruppe und als Chor, Standbilder u.a.)
3) Erarbeitung einzelner Szenen und anschließende Aufführung der Ergebnisse
Die nachfolgenden Schulen haben am Workshop teilgenommen:
Ruhr-Gymnasium Witten, Gesamtschule Edertal, Kreisgymnasium Halle / Westf., Litauisches Gymnasium Lampertheim, Klax Sekundarschule Berlin, Gesamtschule Geistal Bad Hersfeld, Realschule Neureut Karlsruhe, Theodor-Körner-Schule Picher sowie das Orlatal-Gymnasium Neustadt an der Orla.
Der Workshop wurde durchgeführt von:
Eva Kuypers-Berg (Witten), Theaterpädagogin (BUT), leitet seit 2002 freiberuflich Theaterprojekte mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Zusammenarbeit mit verschiedenen sozialen Trägern, Schulen und Vereinen.
Dr. Elfie Rembold (Berlin), Historikerin, Studium der Geschichte, Philosophie und Soziologie an der Philipps-Universität Marburg a.L. und der Freien Universität Berlin. Promotion an der Ruhr-Universität Essen.
Ansprechpartner:
Dr. Martin Kirsch
Telefon: +49-30-61657014 oder +49-151-67224431
Mail: kirsch(at)translations-europa.de
Peter Wellach, M.A.
Telefon: +49-30-61657014
Mail: wellach(at)translations-europa.de
Förderer:
Gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de