Havel, Wałęsa, Gauck, Bohley und Konrád – ihr Weg in den neuen Demokratien

Workshop: Transformations-Installationen

Was passiert eigentlich nach einer erfolgreichen Revolution? translations ist mit künstlerischen Mitteln in einem Biografienprojekt gemeinsam mit Schülern den persönlichen Transformationen der Protagonisten der europäischen Revolutionen und ihrer Ideen für eine neue Gesellschaftsorganisation in der Zeit nach dem erfolgreichen Umbruch von 1989/90 auf den Grund gegangen und hat diese in einem Ausstellungsprojekt aufgearbeitet.

Canisius-Kolleg, Berlin

Anhand der persönlichen Geschichte von fünf Akteuren (Bärbel Bohley, Joachim Gauck, Václav Havel, György Konrád, Lech Wałęsa) wurde nicht nur die Bedeutung der Oppositionellen für die Revolution von 1989 gezeigt, sondern auch deren Wirken in der Transformationszeit nach 1990 beim Aufbau der jungen Demokratien in den einzelnen vier Ländern konnte anschaulich nachvollzogen werden. Die fünf hier näher zu betrachtenden Protagonisten stehen für die Entwicklungen in verschiedenen ehemaligen sozialistischen Ländern (DDR, Polen, Tschechoslowakei, Ungarn), aber auch für das unterschiedliche Herkommen der Opposition vor 1989 aus den Bereichen der Künstler/Intellektuellengruppen, Arbeiterschaft und Kirche. Drei von ihnen gelangten nach 1989 in höchste Staatsämter, aber zu verschiedenen Zeiten und mit unterschiedlicher Dauer, während Bohley und Konrád andere Wege gingen. Allen fünf ist gemeinsam, dass ihre Auffassung von Politik mit einem spezifischen Werteverständnis verbunden war und dieses nach 1989/90 mit der Wirklichkeit der politischen Macht bzw. Machbarkeit konfrontiert wurde. Sie repräsentieren insofern gleichermaßen europäische Gemeinsamkeiten als auch nationale Besonderheiten der Transformationsphase und eröffnen damit ein breites Spektrum für die kulturell-künstlerische Vermittlung des Themas.

Projektziel und methodisch-didaktischer Zugang: Transformation-Box

Canisius-Kolleg, Berlin

Wie soll künstlerisch-kulturell vermittelt werden? An sechs Schulen wurden jeweils drei aufeinander aufbauende Workshoptage durchgeführt, an deren Ende eine multimediale Installation in einer vorbereiteten Umgebung – der Transformation-Box – stand, die schließlich im öffentlichen Raum ausgestellt wurde. Alle beteiligten sechs Schulen erhielten dieselben Dokumente – Texte (autobiografisch, Reden, Sach- oder auch literarische Texte), Fotos, Plakate, Bilder, Videos, Zeugenberichte. In den ersten beiden Workshops wird den Schülern eine Einführung in die Zeitumstände und das Leben der Protagonisten gegeben, damit sie auf diese Weise in die Lage versetzt werden, die Dimensionen der Transformationen zu erkennen und dann anschließend künstlerisch zu verarbeiten. Dabei treffen die Schüler unter Begleitung und Anleitung der Workshopleiter eine Auswahl der Dokumente und anderen audiovisuellen Zeitzeugnisse, die für die Installation verarbeitet werden sollen. Am dritten Workshoptag werden die Schüler in die unterschiedlichen Techniken der Installation intensiv eingeführt, damit sie selbst mit Hilfe von Filmen, Fotos, Collagen, Grafiken, Modellbau und Malerei die „White Box“ multimedial bespielen können und so IHR künstlerischer Raum der Transformationen entsteht. Anschließend werden die Installationen zu einem Objekt zusammengeführt bzw. miteinander in Beziehung gesetzt.

Die Ergebnisse des Workshop-Projektes präsentierten translations und die Konrad-Adenauer-Stiftung vom 08.07. bis zum 20.07.2016 als Transformations-Installationen in der Konrad-Adenauer-Stiftung (Tiergartenstr. 35, 10785 Berlin). Die Katholische Schule Liebfrauen hat dazu ihre Transformation-Box vorgestellt. Zwei weitere Installationen als Vergleichsobjekte rundeten die Ausstellung ab. Im Oktober 2015 zeigten translations und die Point Alpha Stiftung im „Haus auf der Grenze“ ebenso drei Installationen.

Die Einladung zur damaligen Ausstellungseröffnung in Berlin können Sie sich unter dem nachfolgendem Link anschauen Einladung zur Ausstellung

Die Presseinformation zur Ausstellungseröffnung in Berlin können Sie nachfolgend herunterladen > Pressemeldung zur Ausstellungseroeffnung 

Den Film, der im Rahmen des Schüler-Workshops „Revolution und dann?“ entstanden ist, können Sie > hier ansehen.

 

Übersicht der Workshops:
Wilhelm-Busch-Gymnasium, Stadthagen, Niedersachsen im Juni 2015

Canisius-Kolleg, Berlin im Juli 2015

Privates Litauisches Gymnasium, Lampertheim, Hessen im September 2015

Integrierte Gesamtschule Edertal, Hessen im Oktober 2015

Rhön-Ulstertal-Schule, staatliche Regelschule, Geisa, Thüringen im Oktober 2015

Katholische Schule Liebfrauen, Gymnasium, Berlin im Juli 2016


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Der Workshop wurde durchgeführt von:

Stephan Hüsch (Berlin), Bildhauer und Multimedial-Künstler, Ausbildung zum Steinbildhauer und im Bereich Multimedial. Dozent an der Universität der Künste Berlin. Freischaffend tätig in Neuseeland und Deutschland.

Dr. Martin Kirsch (Berlin / Potsdam), Historiker, Studium der Geschichts- und Rechtswissenschaften in Berlin, Münster, Genève. Magister an der Freien Universität Berlin. Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin.

 

Ansprechpartner:

Dr. Martin Kirsch
Telefon: +49-30-61657014 oder +49-151-67224431
Mail: kirsch(at)translations-europa.de

Peter Wellach, M.A.
Telefon: +49-30-61657014
Mail: wellach(at)translations-europa.de

 

Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie unterstützt durch die Stiftung und Gedenkstätte Point Alpha und die Konrad-Adenauer-Stiftung.

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